CWNU_71_final2 Eine lange Reise zu einer unscheinbaren Wolke. Auf der Suche nach interessanten Objekten, die vielleicht nicht jeder schon auf seiner Liste hat, bin ich in einem Sky-Survey über eine schwach nebelige Struktur gestolpert, die hat mich irgendwie sofort in ihren Bann gezogen. Was ist das denn? Ich konnte auf die Schnelle aber nichts dazu finden, also fragte ich im deutschen Verein der Sternenfreunde nach, da gibt es Leute, die sich professionell mit dieser Materie beschäftigen. Und ich bekam auch eine Antwort: es handelt sich um einen offenen Sternhaufen namens CWNU 71, der erst vor zwei Jahren von chinesischen Astronomen entdeckt worden ist - einer von ganz vielen, die suchen den Himmel nämlich mit künstlicher Intelligenz und komplizierten Algorythmen ab, und veröffentlichen in kurzen Abständen hunterte neue Entdeckungen. Die Nebulosität in dem unscheinbaren Haufen ist ein Überbleibsel der ursprünglichen Staub- und Gaswolke, aus welcher sich dieser Haufen entwickelt hat. Angespornt von der Tatsache, dass es vielleicht noch kein schönes Bild von diesem Ding geben könnte, fing ich also an zu belichten, erst einmal mit dem Luminanzfilter, um zu sehen, was meine Ausrüstung dort visualisieren kann. Dann folgten mit langen wetterbedingten Unterbrechungen viele Stunden mit dem H-alpha Filter, denn vielleicht tut sich in dieser Wolke ja noch mehr. Aber nein. Nach der Subtraktion des roten Kontinuums von diesen Bildern blieb in dem Haufen selbst nichts von H-alpha übrig. Macht nichts, also weiter. Mir wurde vom VdS empfohlen mit einem IR-pass Filter zu belichten, denn offenbar befindet sich eine IR-emittierende Wolke dort drin, das wäre interessant. Gesagt, getan - nur leider reicht die Empfindlichkeit meiner Kamera nicht weit genug in das infrarote Spektrum hinein, da war nichts zu sehen. Macht auch nichts, weiter - irgendwann soll aus den ganzen Belichtungen wenigstens ein ansehnliches Bild entstehen. Die letzten beiden Nächte um den Neumond gaben mir dann für einige Stunden den Himmel frei, jetzt konnte ich endlich auch R, G und B belichten, damit auch Farbe reinkommt. Die vielen Stunden H-alpha habe ich mittels Kontinuumsubtraktion mit ins Bild genommen, damit die roten Wasserstoffwolken das Bild ein wenig aufpeppen, Infrarot habe ich aber nicht verwendet, weil da war nichts außer Sterne und Halos. Insgesamt wurden also 33 Stunden und 55 Minuten Belichtungszeit verwendet, um die prämordiale Wolke des offenen Sternhaufens CWNU 71 deutlich sichtbar zu machen. Gut möglich, dass dies das erste von einem Amateur (absichtlich) aufgenommene Bild davon ist. -> Und ebenso möglich, dass es längere Zeit das einzige bleiben wird, weil so spektakulär ist die Wolke dann auch wieder nicht.
Eine lange Reise zu einer unscheinbaren Wolke. Auf der Suche nach interessanten Objekten, die vielleicht nicht jeder schon auf seiner Liste hat, bin ich in einem Sky-Survey über eine schwach nebelige Struktur gestolpert, die hat mich irgendwie sofort in ihren Bann gezogen. Was ist das denn? Ich konnte auf die Schnelle aber nichts dazu finden, also fragte ich im deutschen Verein der Sternenfreunde nach, da gibt es Leute, die sich professionell mit dieser Materie beschäftigen. Und ich bekam auch eine Antwort: es handelt sich um einen offenen Sternhaufen namens CWNU 71, der erst vor zwei Jahren von chinesischen Astronomen entdeckt worden ist - einer von ganz vielen, die suchen den Himmel nämlich mit künstlicher Intelligenz und komplizierten Algorythmen ab, und veröffentlichen in kurzen Abständen hunterte neue Entdeckungen. Die Nebulosität in dem unscheinbaren Haufen ist ein Überbleibsel der ursprünglichen Staub- und Gaswolke, aus welcher sich dieser Haufen entwickelt hat. Angespornt von der Tatsache, dass es vielleicht noch kein schönes Bild von diesem Ding geben könnte, fing ich also an zu belichten, erst einmal mit dem Luminanzfilter, um zu sehen, was meine Ausrüstung dort visualisieren kann. Dann folgten mit langen wetterbedingten Unterbrechungen viele Stunden mit dem H-alpha Filter, denn vielleicht tut sich in dieser Wolke ja noch mehr. Aber nein. Nach der Subtraktion des roten Kontinuums von diesen Bildern blieb in dem Haufen selbst nichts von H-alpha übrig. Macht nichts, also weiter. Mir wurde vom VdS empfohlen mit einem IR-pass Filter zu belichten, denn offenbar befindet sich eine IR-emittierende Wolke dort drin, das wäre interessant. Gesagt, getan - nur leider reicht die Empfindlichkeit meiner Kamera nicht weit genug in das infrarote Spektrum hinein, da war nichts zu sehen. Macht auch nichts, weiter - irgendwann soll aus den ganzen Belichtungen wenigstens ein ansehnliches Bild entstehen. Die letzten beiden Nächte um den Neumond gaben mir dann für einige Stunden den Himmel frei, jetzt konnte ich endlich auch R, G und B belichten, damit auch Farbe reinkommt. Die vielen Stunden H-alpha habe ich mittels Kontinuumsubtraktion mit ins Bild genommen, damit die roten Wasserstoffwolken das Bild ein wenig aufpeppen, Infrarot habe ich aber nicht verwendet, weil da war nichts außer Sterne und Halos. Insgesamt wurden also 33 Stunden und 55 Minuten Belichtungszeit verwendet, um die prämordiale Wolke des offenen Sternhaufens CWNU 71 deutlich sichtbar zu machen. Gut möglich, dass dies das erste von einem Amateur (absichtlich) aufgenommene Bild davon ist. -> Und ebenso möglich, dass es längere Zeit das einzige bleiben wird, weil so spektakulär ist die Wolke dann auch wieder nicht.
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